Das OKR-Framework verbindet die agile Arbeit auf Prozessebene mit einer strategischen Ebene. Wenn Scrum die Frage beantwortet, wie ich mit meinem Team iterativ Lösungen für komplexe Probleme erarbeiten kann, dann liefern OKR, also Objective Key Results, eine Antwort auf die Frage, wie strategisches Alignment auf Unternehmensebene erreicht wird.
OKR,
auf Wikipedia als Management-System beschrieben, helfen den strategischen Kurs eines Unternehmens operativ umzusetzen und dabei stets die Zielerreichung im Blick zu behalten. Dabei kommen mit OKR auf strategischer Ebene zusammen, was in Unternehmen oft nebeneinander existiert: die Vogelperspektive des Managements in Vision und Mission heruntergebrochen mit der operativen Sicht auf die Umsetzbarkeit von Vision und Mission auf Abteilungsebene.
Im OKR-Mural sind die wichtigsten Elemente des Frameworks zusammengefasst (Copyright © CONNECTINGSCIENCE)
Der besondere Mehrwert dieses Frameworks eröffnet sich vor allem in Organisationen, die über Abteilungen hinweg agil arbeiten. Hier kann sowohl die gemeinsame Definition von Objectives und Key Results helfen, die Zustimmung des Teams zu den Zielen hoch zu halten. Je nach Integrationstiefe des Frameworks im Unternehmen erstreckt sich das Prinzip der Selbstorganisation über alle Abteilungen oder nur über eine operative Ebene.
Warum nutzt dann nicht jeder dieses System der Zielfindung? Vor allem die kulturelle Prägung eines Unternehmens entscheidet darüber, ob das System der OKR sinnvoll in den Unternehmenskontext eingebunden werden kann. In hierarchischen Organisationen wird die Ermächtigung auf Teamebene mit Kontrollverlust assoziiert. Dabei bringen OKR - richtig eingesetzt - Eigenverantwortlichkeit und Vertrauen in Organisationen. Für wen sich dieses System letztlich lohnt, ist am Ende trotzdem klar: den in der Organisation arbeitenden Menschen.